Psychotherapeuten und Informationen zur Psychiatrie

In der Medizin nimmt sie eine Sonderrolle ein: Die Psychiatrie setzt sich mit der Erforschung, Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen auseinander. Zum Fachgebiet der Psychiatrie gehören auch die Rehabilitation psychisch kranker Menschen – und lebensbegleitende Maßnahmen.

Zu den psychischen Störungen, die von der Psychiatrie erkannt und behandelt werden, zählen beispielsweise Depressionen, Schizophrenie und Angststörungen. Auch das Burnout-Syndrom und somatoforme Störungen fallen in den Fachbereich der Psychiater, die eine Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert haben.

Wichtige Therapiebestandteile eines Psychiaters oder in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sind die Verhaltenstherapie und die Gesprächstherapie.

Die Psychiatrie umfasst mehrere Teilgebiete – etwa die Psychopathologie, die Pharmakopsychiatrie oder die Forensische und die Biologische Psychiatrie.

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Psychiatrie - Weitere Informationen

Was ist die Psychiatrie?

Die Psychiatrie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Therapie psychischer (seelischer) Erkrankungen befasst. Unter psychischen Störungen versteht der Experte für Psychiatrie krankhafte Beeinträchtigung des Verhaltens, der Wahrnehmung, des Denkens und/oder des Fühlens.

Auch können bei psychischen Erkrankungen die Verarbeitung des Erlebten oder die Beziehungen zu Personen der Umgebung (soziale Beziehungen) gestört sein.

Welche Fachärzte sind Spezialisten für Psychiatrie?

Spezialisten für Psychiatrie haben eine Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert und nennen sich Psychiater. Vor einigen Jahre hatten Ärzte noch die Möglichkeit, einen Facharzt für Nervenheilkunde (Nervenarzt) zu machen. Seit 2003 ist in der Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer allerdings nur noch der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aufgeführt.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie dauert fünf Jahre, davon verbringt der angehende Psychiater 24 Monate in der stationären psychiatrischen und psychotherapeutischen Patientenversorgung (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie) und 12 Monate in der Neurologie.

Je nach Schwerpunktweiterbildung kann der angehende Facharzt für Psychiatrie weitere Erfahrung

sowie anderen Gebieten sammeln. Ärzte, die sich auf die Behandlung von Kindern spezialisieren, machen den Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie.

Kennzeichnend für den Psychiater bzw. den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist, dass er durch seine ganzheitliche Sicht des Menschen sowohl somatische, psychosomatische als auch soziale Aspekte in der Diagnose und Therapie von psychischen Störungen berücksichtigt.

Welche Krankheiten werden von Psychiatern behandelt?

Die Liste der psychischen Erkrankungen, die ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie behandelt werden, ist lang. Dazu gehören beispielsweise die folgenden Störungen und Krankheiten:

  • Alkoholabhängigkeit (Alkoholkrankheit) und anderes schädigendes Suchtverhalten
  • Angststörung: allgemeine Angstzustände oder Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen
  • Borderline-Störung (Borderline-Persönlichkeitsstörung, BPS) ist durch Impulsivität und Instabilität hinsichtlich zwischenmenschlichen Beziehungen und Selbstbild gekennzeichnet
  • Zu den Essstörungen gehören die Bulimie (Ess-Brech-Sucht), die Magersucht, die Binge-Eating-Störung (Fressanfälle) und die Esssucht
  • Burnout-Syndrom: Zustand emotionaler Erschöpfung
  • Chronische Kopfschmerzen
  • Depressionen äußern sich durch negative Stimmungen sowie Verlust an Freude, Antrieb etc.
  • Die Psychotraumatologie befasst sich mit den psychischen Folgen von Traumata, wie beispielsweise einer posttraumatische Belastungsstörung, der schwere belastende Ereignisse vorausgehen
  • Psychose ist eine schwere Störung mit Verlust des Realitätsbezugs; dazu gehört die Schizophrenie, die sich durch Störungen zum Beispiel im Bereich der Wahrnehmung und des Denkens (wie Wahnvorstellungen) äußern kann
  • Somatoforme Erkrankungen sind Störungen, die sich nicht hinreichend durch eine organische Ursache erklären lassen, wie zum Beispiel die somatoforme Schmerzstörung
  • Stressbedingte Erkrankungen
  • Suizidales Verhalten
  • Bei den Zwangsstörungen (früher auch Zwangserkrankung, Zwangsneurose und anankastische Neurose genannt) verspürt der Patient einen inneren Drang, etwas Bestimmtes zu tun oder zu denken

Welche Behandlungen/Therapien kommen in der Psychiatrie zum Einsatz?

Die Therapie einer psychischen Störung erfolgt entweder bei einem niedergelassenen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.

Für die Behandlung psychischer Erkrankungen gibt es nicht die eine Therapie. Zwar kann es wissenschaftliche Empfehlungen für bestimmte Therapierichtungen geben, doch die Entscheidung, welche Therapie am besten zu welchem Patienten passt, muss von der jeweiligen Situation abhängig gemacht werden. Neben einer medikamentösen Therapie kommen beispielsweise folgende Techniken zum Einsatz:

  • Wesentlicher Bestandteil der Gesprächstherapie, auch Gesprächspsychotherapie, klientenzentrierte oder personenzentrierte Psychotherapie genannt, ist das Gespräch. Die Gesprächstherapie findet bei vielen psychischen Störungen entweder allein oder in Kombination mit anderen Verfahren Anwendung. Im Rahmen der Gesprächstherapie sollen Situationen und Umstände, die eine Selbstverwirklichung blockieren, durch den Patienten erkannt und gelöst werden. Traumatische Erlebnisse werden aufgearbeitet und so neue Einsichten gewonnen, damit das Erlebte neu bewertet werden kann.
  • Die Verhaltenstherapie orientiert sich an naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, wobei insbesondere die Lerntheorie eine besondere Bedeutung hat. Die Verhaltenstherapie versucht durch bestimmte Techniken, Verhaltensstörungen und psychische Störungen zu beeinflussen. Diese Techniken der Verhaltenstherapie werden Gegenkonditionierung/Konfrontation, operante Konditionierung und kognitiver Ansatz genannt.
  • Im Rahmen der Kunsttherapie lernen die Patienten, ihren inneren Zustand in Form von Bildern, Fotografien oder Plastiken auszudrücken sowie ihre Umwelt und ihre Gefühle über die ihre Sinne wahrzunehmen.
  • Bei der Sporttherapie geht es darum, die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern und so psychische Beeinträchtigungen überwinden.
  • Bei der Lichttherapie werden die Patienten zu bestimmten Zeiten künstlichem Licht ausgesetzt; sie wird in der Psychiatrie vor allem zur Behandlung von Depressionen eingesetzt.
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